Nachdem unsere Mitarbeiter Rolf Feßenmayr und Uwe Heiser in den letzten Jahren das Archiv der Ortsgemeinde Schwegenheim neu geordnet haben, hat Ortsbürgermeister Peter Goldschmidt zu einer Info-Veranstaltung ins Gemeindearchiv im Rathaus eingeladen. Rolf Feßenmayr und Uwe Heiser stellten das Konzept des Schwegenheimer Gemeindearchivs einer interessierten Zuhörerschar vor:
Als 1991 das rheinland-pfälzische Archivgesetz in Kraft trat, waren die wesentlichen gesetzlichen Regelungen für die Aufbewahrung und Nutzung von archivwürdigen Akten gegeben, um ein eigenes kommunales Archiv zu unterhalten und unter Bestellung eines ehrenamtlichen Archivpflegers ein Archiv bei der Ortsgemeinde zu führen. 1972 war nämlich im Zuge der Verwaltungsreform und Bildung der Verbandsgemeinde das "Schwegenheimer Archivgut" von der Verbandsgemeinde Lingenfeld übernommen worden.
1996 beschloss der Ortsgemeinderat, ein kommunales Archiv im Obergeschoß des Rathauses zu unterhalten und bestellte Feßenmayr zum ehrenamtlichen Archivpfleger. Die bei der VG Lingenfeld aufbewahrten Archivarien wurden nach Schwegenheim zurückgeholt und auf neuen Regalen eingeordnet - über 90 lfdm! Die ältesten Exemplare stammen übrigens aus der napoleonischen Zeit, wie z. B. ein Rechnungsbuch von 1797/98.
War damit die Arbeit im Archiv beendet?
Natürlich nicht! Denn ein Archiv gilt erst als erschlossen, wenn der Inhalt bekannt und anschließend erfasst ist. Dafür ist ein sogenanntes "Findbuch" erforderlich. Das allerdings brauchte Feßenmayr erst gar nicht anzulegen, denn er bekam zur rechten Zeit Hilfe von jemandem, der Papier und Bleistift gleich durch die Elektronik ersetzte: Uwe Heiser.
Er erstellte ein EDV-Programm zum Erfassen der Bestände (ein "elektronisches" Findbuch) für die Größenordnung unseres kommunalen Archivs. Sogar im Archiv der VG Lingenfeld wird übrigens das von Heiser erstellte Verwaltungsprogramm verwendet.
Gut 80% der vorhandenen Unterlagen sind bereits digital katalogisiert.
Die beiden Archivare hoffen, dass Vereine und Institutionen ihre historischen Dokumente nun ebenfalls im Gemeindearchiv lagern und planen, das Archiv evtl. einmal in der Woche für die Allgemeinheit zu öffnen.
Feßenmayr ist allerdings bereits jetzt hoch zufrieden mit der Sammlung und meint versonnen: "Schwegenheim hat seine historische Seele wieder!" shg